5. NAKC-Lauf mit Paul und Emma Dreiling

Der 5. NAKC-Lauf wurde am 11. und 12. August vom MTC Faßberg ausgerichtet. Für den AC-Schleswig startete Paul Dreiling in der Klasse X30-Junior und zum zweiten Mal Emma Dreiling als Gaststarterin in der Klasse Rotax Micro. Die Kartbahn war aufs Beste präpariert und zeichnete sich durch eine Besonderheit aus. Das im letzten Jahr neu geschaffene Infield wurde bis auf die Schaltkarts von allen Klassen gefahren. Der Umbau in den kurzen Pausen ging schnell und reibungslos.

Paul begann sein freies Training am Samstag mit viel Vorfreude. Trotz wechselnder Wetterbedingungen fuhr Paul gute, konstante Zeiten. Selbst der immer wieder einsetzende Regen bereitete ihm keine Schwierigkeiten. Am Sonntag gab es ein zehn minütiges Warm-Up, bevor im Anschluss das Qualifying begann. Dabei bestätigte Paul den guten Eindruck vom Training und fuhr die zweitschnellste Zeit. Auf die Pole-Position fehlten 50/100 Sekunden. Das war denkbar knapp.

Im ersten Lauf konnte Paul den Anschluss zum Führenden lange halten, bis er in der Mitte des Rennens in der Spitzkehre von einem von hinten heranrasenden Fahrer getroffen und sein Kart zum Randstein hin eingeklemmt wurde. Von da ab lief Pauls Kart nicht mehr rund. Dennoch gelang es Paul nach der Kollision noch vier Plätze gut zu machen und schließlich den ersten Lauf auf Platz vier zu beenden. Von Platz vier ging es also ins zweite Rennen und genau dort kam Paul auch wieder an. Leider konnte er vorne nicht mehr eingreifen, da sich seine Rundenzeiten um 3/10 verschlechtert hatten.

In der kurzen Pause vor dem dritten und letzten Rennen versuchten insgesamt vier Mechaniker den Fehler zu finden. Und tatsächlich, da Pauls Kart bei dem Unfall eingeklemmt wurde, hatte er sich die Kugellager in beiden vorderen Achsschenkeln beschädigt. Das Kart lief unruhig und schwer lenkbar. Mit viel Schweiß und Improvisation gelang es zwei Minuten vor dem Schließen der Startaufstellung das Kart auf die Strecke zu bringen. Einziger Haken: der linke Achsschenkel war jetzt ein Zentimeter kürzer als der rechte. Jetzt hatte Paul in den Linkskurven ein Übersteuern und in den Rechskurven ein Untersteuern. Doch der AC-Fahrer hatte ein tolles Handling. Er startete als Vierter, kam an als Vierter und wurde in der Tageswertung natürlich Vierter.

„Das Rammen war vollkommen übermotiviert. Klar, der andere Fahrer hat sich nach dem Rennen gleich bei mir entschuldigt. Aber mit der Zeit aus dem Quali rechnest du doch mit einem Podestplatz. Trotzdem toll, wie sich das Team reingehängt hat und ich überhaupt noch starten konnte“. Aber was noch wichtiger war. „Ich habe mich für den Bundesendlauf qualifiziert. Den dritten Platz in der Gesamtwertung kann ich rechnerisch nicht mehr verlieren. Und das ist doch ein Grund zum Feiern“. So zog Paul Dreiling zum Schluss doch noch ein positives Fazit.

Auch Emma erlebte ein ereignisreiches Wochenende. Bei ihrem zweiten Start gingen die Jungs nicht zimperlich mit ihr um. Die Schleswigerin hatte mit vielen Rad-an-Rad-Kämpfen zu tun und wurde des Öfteren von ihren männlichen Kontrahenten unsanft angestoßen. Anders als noch in Oschersleben konnte Emma mit dem hinteren Teil des Feldes mithalten und einzelne Karts überholen. Die ruppige Gangart hatte ihren Preis. Der Heckauffahrschutz musste ersetzt werden und selbst die dann dort angebrachte Startnummer erlebte die Zielflagge nicht komplett. Emmas Kommentar nach dem dritten Lauf: „Was, schon zu Ende? Jetzt, wo ich gut dabei bin?“ Die 10-jährige Pilotin vom AC-Schleswig war die einzige weibliche Fahrerin aus allen zehn gemeldeten Klassen. Auch bei dieser Veranstaltung wurde Emma für ihr couragiertes Fahren mit einem Pokal geehrt.

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Verfasser: Jasmin Dreiling