Einmal Le Mans und zurück

Le Mans, die französische Stadt ca. 230 km südwestlich von Paris, ist durch das 24-Stunden-Rennen weltbekannt und der Traum vieler Rennfahrer und Rennsport-Fans. Lina Uck aus Nübel konnte sich diesen Traum bereits in jungen Jahren erfüllen. In dem deutschen Vorentscheid des von der Motorsport-Weltorganisation FIA Wettbewerbes „Girls on track“ hatte sich die 14jährige Gymnasiastin aus Nübel gemeinsam mit zwei anderen Mädchen gegen knapp 80 Mitbewerberinnen qualifiziert. In Le Mans galt es nun, sich gegen Kandidatinnen aus insgesamt neun europäischen Nationen zu behaupten.
Motorsportler sind Frühaufsteher, so störte der Abflug in Richtung Paris um 6 Uhr nicht so sehr. Auch die Bahnfahrt nach Le Mans verlief planmäßig. Alle Teilnehmerinnen und deren Begleitung – Linas wurde von ihrem Vater Christian begleitet – waren im gleichen Hotel untergebracht. Nach der Begrüßung am Donnerstag-Nachmittag wurde die französische Motorsport Academy FFSAQ besichtigt. Der Freitag stand im Zeichen eines Workshops (Frauen im Motorsport) und des ersten Trainings (3 Einheiten a 10 Minuten). Am Sonnabend mussten die jungen Damen zunächst einen Fitness-Test absolvieren. Es folgten Reaktions- und Koordinationstests sowie ein in englischer Sprache geführtes Interview über den Weg zum und die bisher gesammelten Erfahrungen im Motorsport.
Der Sonntag begann mit einer weiteren Trainingseinheit (3 x 10 Min.). Am Nachmittag gab es das sogenannte Halbfinale: Die drei besten Runden auf der 1395 Meter langen Strecke innerhalb von 10 Minuten wurden gewertet. Die Jury – der auch die Deutsche Jutta Kleinschmidt angehörte – bewertete außerdem den Gesamteindruck des Auftritts.
Lina und ihre zwei deutschen Teamkolleginnen lieferten Im Fitnesstest und im Interview hervorragende Leistungen ab. Nach dem insgesamt viertägigen Programm gingen die sechs Plätze zur weiteren Förderung nach Schweden, Finnland, Polen, Portugal und den Niederlanden.
„Es ist ein Riesenunterschied zwischen den Karts, die wir in Deutschland beim Jugend-Kart-Slalom bewegen und den Rennkarts, auf die wir in Le Mans gesetzt wurden. 28 PS gegenüber 6,5 PS, das ist der Sprung vom VW Käfer auf einen Ferrari. Die Teilnehmerinnen aus den anderen Nationen hatten nahezu allesamt bereits Rennkarterfahrung und somit doch einen Vorteil“ klang es ein wenig enttäuscht aus dem Mund von Vater Christian Uck.
Dennoch, die drei jungen Deutschen haben sich hervorragend dargestellt und eine Menge positiver Eindrücke aus Frankreich mitgenommen. „Das Fahren mit dem schnellen Kart, die individuelle Betreuung durch einen eigenen Mechaniker, das Kennenlernen der Formel 1 Testpilotin Tatiana Calderon und der Kontakt mit den Pilotinnen der anderen Länder waren meine persönlichen Höhepunkte!“ strahlte Lina Marieke Uck zufrieden.
Ein besonderer Dank gilt dem gesamten Team der Jugendkartgruppe ohne die, solche Erfolge und Erlebnisse gar nicht möglich wären.
Vielen Dank auch an Volvo Kiso und den ADAC Schleswig-Holstein.
Am letzten Märzwochenende startet Lina dann wieder mit dem gesamten Team des AC Schleswig in die schleswig-holsteinische Kartslalom Saison.

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Verfasser: Christian Uck / J.Krabbenhöft